
Auch für Neuhausen hat das Kreisverwaltungsreferat nun auch den Wahlvorschlag der LINKEN zugelassen. 26 Kandidatinnen und Kandidaten stellen sich zur Wahl. Die vorderen Plätze wurden jeweils doppelt besetzt, denn in der „kleinen Großstadt Neuhausen“ umfasst der BA 41 Mitglieder.
„Wir sind die einzige Großstadt in der Republik, die von einer Autobahn mit täglich mehr als 150.000 Fahrzeugen durchschnitten, verlärmt und verstuncken wird“, stellte Spitzenkandidat Jürgen Lohmüller den Schwerpunkt zukünftiger Arbeit heraus. Denn bislang weigere sich die Stadt, vom 60ger-Jahre-Konzept der autogerechten Stadt wirklich abzurücken und ein Verkehrsverminderungskonzept zu entwickeln. „Offiziell wird nur über Tunnel-Varianten gesprochen. Damit steige die sogenannte „Leistungsfähigkeit“ nochmals um 10 Prozent, so das Planungsreferat – zu Lasten derjenigen Bewohner, die von den Abgaszungen an den Tunnelenden beglückt werden. Der Tunnel wird ein Milliardengrab!“ so Jürgen Lohmüller weiter.
„Wir haben in den Bürgerversammlungen der letzten Jahre immer große Mehrheiten gegen den Tunnel, für Verkehrsberuhigung und Verkehrsverminderung gehabt“, ergänzte Annemarie Fingert, die für den Platz 5 nominiert wurde. „Das wollen wir endlich in konkrete Planungsschritte umgesetzt wissen – wie auf der November-Bürgerversammlung detailliert beschlossen!“
Die auf Platz 2 gesetzte Lili Schlumberger-Dogu will sich vor allem für einen zügigen Bau der Tram-Westtangente einsetzen. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, nicht in die U- oder S-Bahn zu kommen, weil mal wieder Rolltreppe oder Aufzug kaputt sind. Eine Trambahn ist einfach Senior*innen- und auch Kinder-freundlicher. Denn in einen Niederflurwagen kommt man auch mit Rollator oder Kinderwagen viel leichter rein.“
Manfred Hahn, Kandidat Nummer 3, als Immobilien-Fachmann will sich der schleichenden Übernahme von immer mehr Wohnhäusern durch große Investoren annehmen. „Neuhausen haben die Spekulanten natürlich auch im Visier: Die alten Mieter werden durch rigorose und oft sinnlose „Modernisierungsmaßnahmen“ und die nachfolgenden Mieterhöhungsbegehren raus gedrängt. Da muss Druck von unten, dem Stadtbezirk und dann der Landeshauptstadt gegenüber dem Bund aufgebaut werden. Modernisierung darf nicht einfach umlagefähig sein – es sei denn, die Mieter wünschen das.“
Auch das neue Investoren-Projekt an der Paketposthalle stößt bei der LINKEN auf einhellige Ablehnung. „Obwohl das Vorhaben, das Kulturangebot Neuhausens mit der Umfunktionierung der Paketposthalle zu erweitern, nur begrüßt werden kann, sollte diese Entwicklung mit dem Bau von bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum einhergehen, statt mit Luxustürmen ohne durchdachtem Verkehrskonzept weitere Teile Münchens zu gentrifizieren“, erläutert Andrei Yagoubov, Kandidat auf dem vierten Platz.
Da sind sich alle einig: Neuhausen soll Fußgänger- und Fahrrad-freundlicher werden und nicht zur verlängerten Autobahn-Raststätte verkommen!
Die komplette Liste der Kandidat*innen:
- Jürgen Lohmüller-Kaupp, Soziologe
- Lili Schlumberger-Dogu, Dozentin
- Manfred Hahn, Immobilienkaufmann
- Andrei Yagoubov, Angestellter
- Annemarie Fingert, Technikerin
- Oliver Böhle, Student
- Sylvia Bolton, Dozentin
- Uwe Rösch, IT-Manager
- Monika Weidner, Erzieherin
- Klaus-Dieter Bornemann, Dipl.Mathematiker
- Madeleine Hahn, Vertriebsmitarbeiterin
- Daniel Unger, wissenschaftl. Mitarbeiter
- Diana Fingert, Angestellte
- David Zielke, Sozialwissenschaftler
- Katharina Laquai, Studentin
- Lisa Schmid, Studentin
- Daniel Seiderer, Unternehmensberater
- Heidi Schütz, Arzthelferin
- Tobias Gaisbauer, Informatiker
- Roman Rosenfeld, Student
- Tilo Stock, Dipl.Ing., Eisenbahner
- Klaus Zillich, Rentner
- Thomas Lechner, Angestellter
- Dr. Heinz Vestner, Rentner, Lektor
- Stefan Vogl, Mediendesigner
- Frank Wagener, Rentner