Heute Morgen hat die Stadt München die sogenannten „wilden Camps“ unter den Isarbrücken geräumt, die sich Wohnungslose als provisorische Wohn- und Schlafstätten eingerichtet haben. Gegen die Zwangsräumung haben Betroffene und Unterstützer*innen protestiert. Der Kreissprecher der LINKEN. München, Ates Gürpinar, war vor Ort und kritisiert das Vorhaben der Stadtverwaltung:
„Die Forderungen der Betroffenen sind berechtigt. Die Stadt muss das bestehende Hilfsangebot ausweiten und vor allem menschenwürdiger gestalten. Wir begrüßen daher die auch von uns mit angestoßene Debatte, die Notunterkünfte für Obdachlose das ganze Jahr zu öffnen. Wir halten es für falsch, Selbsthilfestrukturen wie die bestehenden Camps zu zerstören.
Die Wünsche und Anforderungen der Betroffenen sollten bei den Angeboten im Zentrum stehen. Mit dem Vorgehen bemüht sich die Stadt eher um „sauberes Image“ als um Unterstützung von Wohnungslosen. Mit großer Skepsis begegnen wir dem Versprechen der Stadt, Lösungen für die Betroffenen zu finden: Das hätte vor der Räumung passieren müssen. Wohnungslosigkeit wird nicht durch Verdrängung bekämpft. Hohe Mieten, Wohnungsmangel und unsichere Aufenthaltsrechte für Eingewanderte zwingen Menschen auch im reichen München zum Leben auf der Straße. Damit niemand mehr im Winter im Freien schlafen muss, gilt es, die Ursachen von Wohnungslosigkeit zu bekämpfen. Weiterlesen