Dem öffentlichen Nahverkehr neuen Schub geben –
das Tarifsystem im MVV radikal vereinfachen, das Trambahn-Netz ausbauen!
Allein die MVG beförderte 2015 über 680 Mio. Menschen. Dies zeigt, dass die Akzeptanz eines vernünftigen öffentlichen Verkehrssystems sehr hoch ist. Deutlich wird aber auch, dass die Kapazitätsgrenzen vielfach erreicht sind. Straßenbahntrassen kosten etwa ein Zehntel der aufwendigen Tunnelbauten, der Unterhalt sogar nur einen noch geringeren Bruchteil.
Da der ÖPNV für alle Münchnerinnen und Münchner einen hohen Nutzen erbringt, wäre es auch durchaus gerecht, die Einnahmen nicht nur aus Nutzerentgelten, sondern verstärkt auch aus Steuer- und Gebühreneinnahmen zu generieren.
Ein weitere Einnahmequelle wäre die längst überfällige City-Maut für alle Kraftfahrzeuge, was einerseits den Straßenverkehr vermindern, andererseits zu einer verursachergerechteren Finanzierung des Gesamtverkehrs führen würde.
Die Münchner LINKE möchte, dass endlich konkrete Schritte eingeleitet werden, um den öffentlichen Personennahverkehr stärker zu fördern und den MIV, d.h. den Motorisierten Individualverkehr, zu vermindern.
Die jüngsten Veröffentlichungen über die NOX-Belastungen in München – insbesondere an der Landshuter Allee mit ihren 150 000 Autos täglich – zeigen, dass einschneidende Maßnahmen keinen Aufschub dulden, da die Gesundheit der rund 2 Mio. Menschen im Raum München durch diese Emissionen akut bedroht ist.
Wir fordern daher,
- dass Kapazität und Attraktivität des MVV durch den zügigen Ausbau des Trambahnnetzes erhöht wird;
- dass der völlig unübersichtliche Wirrwarr aus tariflichen Bestimmungen, Vergünstigungen und Einschränkungen, Zonen und Ringen aufgelöst wird und gleichzeitig die stark überteuerten Tarife sozial gestaltet werden. Dazu soll ein einfaches, auf niedrigen Pauschalen mit wenigen Zielgruppen und wenigen Tarifzonen gründendes neues Tarifsystem eingeführt werden; mittelfristig fordern wir die Einführung eines fahrscheinlosen öffentlichen Nahverkehrs (Nulltarif) in München;
- dass endlich wichtige und schon lange geplante Trambahn-Trassen realisiert werden, wie die Tram-Westtangente, die Verlängerung der Linie 23 nach Norden, der Bau einer West-Ost-Verbindung im Norden (Linie 26) und die lange überfällige Verbindung von Schwabing durch den Englischen Garten in den Münchner Osten (Linie 22);
- dass die Stadt ihre Zustimmung zum unsinnigen und unfinanzierbaren 2. Tunnel unter der Innenstadt aufgibt und stattdessen alles unterstützt, um den vorhandenen Bahn-Südring für den regelmäßigen S- und Regionalbahnverkehr zu ertüchtigen. Dies schließt den Bau der neuen Bahnhöfe Kolumbusplatz und Poccistraße ein.