Gegen Zulassungsbeschränkungen vor dem Referendariat
Es besteht in vielerlei Hinsicht großer Bedarf nach mehr Lehrkräften: für die Inklusion, für die Flüchtlinge, für die Ganztagesangebote, für die individuelle Förderung und die Absenkung der Klassenstärke. Auch für die Erfüllung der gestiegenen Erwartungen der Gesellschaft an die Erziehungsleistungen der Schule werden Lehrkräfte benötigt. Weil die berufliche Ausbildung zum Lehramt das Studium und das Referendariat umfasst, muss auch der Zugang zum zweiten Abschnitt frei sein. Es ist verantwortungslos, junge Menschen nach einem anspruchsvollen Studium mit dem Abschluss des ersten Staatsexamens in die Erwerbslosigkeit zu verabschieden.
Es ist bis dato weder der angekündigte, sogenannte „Vertrauensschutz“ für die derzeitigen Lehramtsstudierenden in irgendeiner Form erläutert worden, noch ist auch nur in Ansätzen erkennbar, wie die verfassungs-rechtlichen Vorgaben für einen derartigen Grundrechtseingriff in Bayern erfüllt werden sollen. Die Bestrebungen, ausreichende und fundierte Beratungsmöglichkeiten für Interessierte am Lehrer*- innen-Beruf, v. a. zu einer sinnvollen Fächerwahl, zu schaffen, sind begrüßenswert. Wir werten die geplante Zulassungsbeschränkung als Angriff auf das Grundrecht auf Ausbildungsfreiheit nach Artikel 12 Grundgesetz.
DIE LINKE. München unterstützt die open petition der GEW Bayern.
Text der open petition:
Wir wenden uns als Unterzeichner/innen dieser Petition gegen die von Staatsminister Spaenle angekündigten Zulassungsbeschränkungen für den Vorbereitungsdienst zum Lehramt (Referendariat) und fordern den bayerischen Landtag auf, diesen diesbezüglichen Gesetzesentwurf abzulehnen und zu garantieren, dass zukünftig ausreichend qualifizierte Lehrkräfte für die Bewältigung der Bildungsaufgaben ausgebildet werden.
https://www.openpetition.de/petition/online/gegen-zulassungsbeschraenkungen-vor-dem-referendariat