Die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz wird in Zukunft zwanzig Professuren im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der TU München finanzieren. Nicole Gohlke (MdB), die Hochschul- und Wissenschaftspolitikerin der Fraktion DIE LINKE und stellvertretende Kreissprecherin der Münchner LINKEN, kritisiert diese Entwicklung: „Seit Jahren werden die Hochschulen und Universitäten unter dem Druck geringer öffentlicher Finanzierung zur unternehmerischen Hochschule ausgebaut. Konzerne stärken die Forschung in den Fachbereichen, die ihnen von Vorteil sind. Gleichzeitig benutzen sie das Label einer renommierten Universität, um ihre Forschung neutral wirken zu lassen. Dies macht die Finanzierung der 20 BWL-Professuren durch Lidl deutlich. Die TU München ist seit Jahren führend beim Einwerben von Drittmitteln aus der Wirtschaft. Kurzfristig erhoffen sich die Hochschulen und Universitäten dabei eine Verbesserung der Lehre. Auf lange Sicht führt dies jedoch zu einem Verlust der Unabhängigkeit der Wissenschaft. Der Raum für unabhängige und gesellschaftskritische Forschung und Lehre und damit eine wesentliche Funktion von Wissenschaft bleibt somit auf der Strecke. Gegen dieses Phänomen hilft nur eine solide Finanzierung durch die öffentliche Hand.“