DIE LINKE. München solidarisiert sich mit Erwerbslosen und Sozialhilfeempfängern im Raum München.
Ein Monat mit berührenden, bereichernden und motivierenden Gesprächen geht zu Ende. Einmal wöchentlich haben Genoss*innen Infostände vor wechselnden Jobcentern in ganz München aufgebaut. Es wurde Kaffee ausgeschenkt, über Missstände in der Politik gesprochen und auf die von der Partei eigens angebotene Hartz IV Beratungsstelle aufmerksam gemacht.
Mit auf Transparenten formulierten Fragen „Was ist für Sie das Schlimmste an Hartz-IV? “ und „Was wünschen Sie sich von der Politik?“ gewannen wir Einblicke in die Sorgen, aber auch in die Erwartungen der Passanten.
Eine Frau, die aufgrund chronischer körperlicher, sowie seelischer Leiden nicht arbeitsfähig ist, wünschte sich nach einigen Schicksalsschlägen nichts sehnlicher, als mit ihrem 9-jährigen Sohn, der Urlaub bisher nur aus Erzählungen kennt, eine kleine Reise zu unternehmen. Mit Hartz IV leider nicht möglich.
Auch das Thema Bedarfsgemeinschaften bewegt viele und motiviert uns weiter dafür zu kämpfen, dass jeder Mensch individuell seine Leistung erhält und somit nicht gezwungen wird, sich von Mitbewohnern oder Partnern abhängig zu machen.
Franziska Klotz, Vorstand im KV Starnberg und selbst aufgrund einer chronischen Erkrankung seit mehreren Jahren auf Sozialhilfe angewiesen, weiß wie zermürbend die Abhängigkeit von Sachbearbeitern sein kann und wie realitätsfern die Paragraphen des SGB ll und Xll teils sind:
„Allein die Angst eine Frist zu verpassen und deshalb sanktioniert zu werden, immer rechnen zu müssen und keine Aktivität wirklich genießen zu können, da man sie sich eigentlich nicht leisten kann, sowie der Druck, der durch die herrschende Stigmatisierung gegenüber Sozialleistungsempfängern entsteht, bewirken nicht die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt – im Gegenteil – der permanente psychische Stress kann sogar in die dauerhafte Arbeitsunfähigkeit führen. Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, Betroffenen zu zeigen, dass sie damit nicht alleine sind. Deshalb möchte ich Ihnen hier eine Stimme geben.“
Wir danken allen Genoss*innen, die sich aktiv für den Stand eingesetzt haben und schon die nächsten Stände planen. Sowohl Besucher*innen, als auch Jobcentermitarbeiter*innen nahmen den Stand gut auf und kamen mit unseren Genoss*innen ins Gespräch. Wir hoffen darauf, dass die Bundesregierung unseren Forderungen endlich nachkommt und sich ebenfalls für ein menschenwürdiges Leben mit Teilhabe in der Gesellschaft für Alle einsetzt. Wir werden es weiterhin tun.