Zum internationalen Tag für die Beseitigung der Armut stellt der Spitzenkandidat der Münchner LINKEN für die Stadtratswahl, Stefan Jagel klare Forderung an den Stadtrat:
„Etwa 200.000 Menschen sind in München von Armut bedroht. Gleichzeitig werden hier jährlich etwa 82 Kilogramm Lebensmittel pro Person weggeworfen. Deswegen ist das Urteil gegen die beiden Lebensmittelretterinnen Franziska S. und Caroline K. ein Skandal. Solange es erlaubt ist, gute Lebensmittel wegzuwerfen und eben die bestraft werden, die diese Lebensmittel retten, ist soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit nicht machbar.
Länder wie Tschechien zeigen längst, dass es auch anders geht: Dort müssen Supermärkte abgelaufene, aber noch gute Lebensmittel Hilfsorganisationen zur Verfügung stellen. Auch München kann hier handeln. Wir fordern eine Änderung der Abfallsatzung. Die Stadt kann Geschäfte dazu verpflichten, übrig gebliebene Lebensmittel den Tafeln oder Foodsharing-Netzwerken zu Verfügung zu stellen. Wir sollten dieses Mittel nutzen – zur Linderung von Armut und für den Schutz der Umwelt.“
Erst kürzlich hatte der Oberste Landesgerichtshof ein Urteil gegen zwei Studentinnen aus Olching bestätigt, das Containern, also die Entwendung weggeworfener Lebensmittel aus Müllcontainern, als Diebstahl auffasste. München könnte sich dieser fragwürdigen Rechtsauffassung praktisch entgegen stellen.