Zum Beginn der Plädoyers im NSU-Prozess in München erklärt Ates Gürpinar, Landessprecher der bayerischen LINKEN: „Verschwundene Akten, lügende Verfassungsschützer und vertuschte Verbindungen haben den NSU-Prozess in München geprägt. Auch zum Prozessende bleiben die meisten Fragen offen. Das ist nicht nur ein Schlag ins Gesicht der Opferfamilien, sondern bedeutet auch ein Versagen der Bundesanwaltschaft. Trotz der Erkenntnisse der verschiedensten Untersuchungsausschüsse der Landtage und des Bundestags spricht die Bundesanwaltschaft nach wie vor von einem isolierten mordenden Trio. Die von den Geheimdiensten installierten V-Leute haben dieTrennlinie zwischen Staat und rechtsterroristischen Mördern verschwimmen lassen. Selbst heute kann niemand genau sagen, wo der Verfassungsschutz endete und der NSU begann. Es ist offensichtlich, dass der Verfassungsschutz schon lange vor 2011 Kenntnis vom rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrund hatte. Die Geheimdienste tragen damit in jedem Fall eine Mitschuld dafür, dass es über Jahre hinweg zu mindestens 10 Morden, 2 Bombenanschlägen und 15 Raubüberfällen kommen konnte.“