Landshuter Allee 33
80637 München
Deutschland

Der Ortsverband West/Mitte und der Ortsverband Nord laden gemeinsam ein zur Filmvorstellung des Films „Der marktgerechte Patient“ im Neuen Maxim Kino in München. Die Veranstaltung ist öffentlich und explizit an alle Menschen gerichtet, die sich für das Thema interessieren, egal ob Parteimitlglied oder nicht.
Nach der Veranstaltung wird es eine offene Podiumsdiskussion mit folgenden Gästen geben:
Ingrid Greif, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der München Klinik
Maria Mayr, Bezirksrätin
Stefan Jagel, stellv. Beauftragter des Pflegevolksbegehren in Bayern
Infotext zum Film:
„Krank aus der Klinik“ – so oder so ähnlich lauten die Titel zahlloser alarmierender Berichte aus deutschen Krankenhäusern. Erstaunlicherweise fehlt dabei aber fast immer der Bezug auf die wesentliche Ursache dieser Zustände: die seit 2003 verbindliche Vergütung der Krankenhäuser durch sogenannte Fallpauschalen (englisch: DRGs – Diagnosis Related Groups). Nach ihr hat jede diagnostizierbare Krankheit einen fixen Preis. Wer mit möglichst geringen Kosten den Patient*innen schnell abfertig, macht Gewinn; wer sich auf die Patient*innen einlässt, macht Verluste.
Die Einführung der Fallpauschalen war der entscheidende Schritt zur Kommerzialisierung der Krankenhäuser, die bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurden. Wirtschaftsberater*innen durchforsten seitdem jede Abteilung und prüfen, ob Vorgänge nicht mit noch weniger Personal bewältigt werden können. Die Frage ist nicht mehr: Was braucht der*die Patient*in? Sondern: Was bringt er*sie uns? Viele Ärzt*innen und Pfleger*innen können in diesem System nicht mehr arbeiten, ohne selbst krank zu werden. „Wären die DRGs ein Medikament, so müsste man sie mit sofortiger Wirkung vom Markt nehmen. Alle versprochenen Wirkungen sind ausgeblieben, und alle Nebenwirkungen sind eingetreten“, resümmiert Dr. Günther Jonitz, Präsident der Ärztekammer Berlin.
DER MARKTGERECHTE PATIENT handelt von den Ursachen und fatalen Folgen der Fallpauschalen. Leslie Franke und Herdolor Lorenz („Wer rettet wen?“, 2015; „What Makes Money“, 2011) haben sich dazu mit Mediziner*innen, Pflegepersonal und Patient*innen getroffen, mit Krankenhausmanager*innen und Gesundheitsaktivist*innen. Auf der Basis einer scharfen Ursachenanalyse liefert ihr Film Argumente für alle, die sich für eine menschenwürdige und soziale Gesundheitsversorgung für Patient*innen und Beschäftigte einsetzen wollen.
Den Flyer zur Veranstaltung gibt es hier.
