Auf Anfrage ov.sued@dielinke-muc.de

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Interessierte,
zum OV Abend am 14.10.2020 um 19.00 Uhr laden wir euch sehr herzlich ein.
Wir freuen uns auf Franziska Grillmeier, Journalistin, die uns live und direkt vor Ort aus Lesbos berichten wird.
Die Veranstaltung wird daher auf Zoom und Facebook als Stream stattfinden, die Details findet ihr am Ende der Nachricht.
„Wir schaffen das.“ – Seit dieser Feststellung von Angela Merkel reißt die Debatte um Flucht und Migration, Willkommenskultur und offene Grenzen nicht ab. Während viele soziale Bewegungen und Ehrenamtliche seither aus der Arbeit mit Geflüchteten gerade gegen neue Hetzer nicht herauskommen, hat die Bundesregierung mithilfe europäischer Institutionen die Außengrenzen dicht gemacht. Nach wie vor fehlen die legalen Möglichkeiten, und wir als Gesellschaft stehen fraglos vor den regelmäßigen Dramen, die sich vor allem rund ums und im Mittelmeer abspielen. Menschen werden hier zu einem lebensgefährlichen Katz-und-Maus-Spiel gezwungen, sei es auf der sog. Balkanroute, bei Gibraltar, oder beim Versuch der Überfahrt nach Lampedusa oder Lesbos.
Nicht erst seit dem Brand von Moria ist das Flüchtlingscamp auf der griechischen Insel Lesbos zum Symbol für eine brutale Abschottungspolitik geworden. In dem für 2.800 Menschen konzipierten Lager lebten bis zu 20.000 Geflüchtete unter unwürdigsten Bedingungen. Während DIE LINKE genauso wie Initiativen wie PRO ASYL oder Seebrücke seit langem vehement die Auflösung der Haftlager sowie die Aufnahme der Geflüchteten forderten, haben EU und Bundesregierung jahrelang die dauerhafte humanitäre Krise an der europäischen Außengrenze sehenden Auges hingenommen. Trotz der Corona-Pandemie wurde nichts unternommen, um den Menschen zu helfen, die dort ohne ausreichend Trinkwasser und ohne medizinische Versorgung ausharrten. Ein Ausbruch war nur eine Frage der Zeit, und auch vor Katastrophen, wie nun mit dem Brand eingetreten, wurde seit Jahren von Menschenrechtsorganisationen gewarnt. Der Brand jedoch zwingt die EU nun endgültig zum Handeln. Dabei gibt der aktuelle „Migrationspakt“ der EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen die Richtung vor: Statt auf Humanität und die Aufnahmebereitschaft 170 deutscher Kommunen zu setzen, sollen zukünftig noch mehr Geflüchtete direkt an der europäischen Außengrenze noch schneller abgeschoben werden.
Franziska Grillmeier, in München geboren, studierte Politik, Konfliktstudien und internationales Recht in Wien und London und besuchte die Zeitenspiegel Reportageschule. In ihren Reportagen verfolgt sie die Lebenslinien einzelner Menschen. Oft dreht es sich in ihren Geschichten um Grenzen, Gesundheitsversorgung in Konfliktregionen und die Folgen von Vertreibung. Sie lebt als freie Journalistin auf der Insel Lesbos.
Wir freuen uns auf einen informationsreichen Abend und spannende Diskussionen. Wie immer gibt es im Anschluss Zeit für alle sonstigen Anliegen.
Solidarische Grüße,
Euer Vorstand
Aurelie, Max, Renate, Sebastian
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