
Am 9. Juni standen wir mit unserem roten Radl am U-Bahnhof Laimer Platz.
Bemerkenswert war das lebhafte Interesse an unserer Zeitung „Klar“ und dem Infomaterial u.a. zur Mobilität, zu Mieten und zum geplanten Schulstreik („Bildung statt Abschiebung“) am 22. Juni.
Oft hörten wir auch Kommentare wie „Ich wähle Euch sowieso“ oder „Man kann ja heutzutage nichts Anderes mehr wählen – die SPD hat sich durch die Hartz-Gesetze von sozialer Politik verabschiedet“ und „Hoffentlich zieht Ihr in den Landtag ein“. Wenn das die allgemeine Stimmung ist, können wir zuversichtlich sein, am 14.10. die 5%-Hürde zu überspringen. Dabei war es für manche interessant zu erfahren, dass wir bei der Bundestagswahl erstmals bayernweit über 5% erzielten. Dass es bei der Landtagswahl (anders als bei der Bundestagswahl) wichtig ist, mit beiden Stimmen DIE LINKE zu wählen – Erst- und Zweitstimme zusammengezählt – war für viele ein wichtiger Hinweis.
Leider mussten wir in einigen Gesprächen auch feststellen, dass die Stimmungsmache von CSU-Führung und AfD gegen die Geflüchteten ihre Spuren in vielen Köpfen hinterlassen hat.
Dennoch ergaben sich ernsthafte Diskusionen, die zum Nachdenken anregten, zum Beispiel darüber, dass der soziale Kahlschlag und die Umverteilung von unten nach oben schon seit mehr als 35 Jahren in vollem Gang sind – also begonnen hat, als man das Wort „Flüchtling“ eher aus Erzählungen der Eltern von 1945 kannte. Oder darüber, dass die Fluchtursache Nr. 1, der Krieg, auch deutsche Namen trägt – Namen wie Airbus, Rheinmetall oder Heckler&Koch; und dass deshalb „Fluchtursachen bekämpfen“ als Erstes heißt: Waffenexporte und Kriegseinsätze stoppen, Abrüstung statt Aufrüstung.