In der Nacht vom 22. auf den 23. April brachte die Neonazi-Partei „Dritter Weg“ am Platz der Opfer des Nationalsozialismus Plakate an, auf denen sie politischen Gegnern mit Verfolgung drohten. Auf den Plakaten ist eine Zelle zu sehen, die wie eine Zelle aus der NS-Zeit, aussieht. Darüber die Aufschrift „Reserviert für Volksverräter“. Zusätzlich wurde an der Stelle der Plakatierung ein dort zuvor stehender Plakatständer der LINKEN zerstört. DIE LINKE. München hat Anzeige wegen Volksverhetzung und Sachbeschädigung erstattet.
Die Münchner Kreissprecherin Nicole Gohlke (MdB) hierzu: „An einem Gedenkort für die Opfer faschistischer Gewalt politischen Gegnern mit Verfolgung zu drohen ist an Menschenverachtung nicht zu überbieten. Trotzdem sind wir wenig überrascht. Die Bedrohung politischer Gegner und Verhöhnung der Opfer der NS-Diktatur gehört für Nazis nicht erst seit gestern zum politischen Tagesgeschäft. Es wäre Aufgabe der Behörden gewesen, hier im Vornherein einzuschreiten.
Geschehen ist jedoch das Gegenteil: Die Plakate waren offenbar vom Kreisverwaltungsreferat genehmigt. Dass das Kreisverwaltungsreferat einer bekannten Nazi-Partei überhaupt gestattet, Plakate am Platz der Opfer des Nationalsozialismus anzubringen, irritiert und beschämt. Hier hätten eigentlich alle Alarmglocken schrillen müssen. Offensichtlich haben auch Münchner Behörden zu wenig aus dem Behördenversagen der letzten Jahre im Kampf gegen rechts gelernt.“
Update 9.5.2019: Uneindeutige Formulierung korrigiert