Nach über fünf Jahren geht der NSU-Prozess zu Ende. Der Spitzenkandidat der LINKEN in Bayern, Ates Gürpinar, äußert sich zum Prozess: „Der NSU-Prozess war eine reine Farce. Entgegen der Versprechungen der Bundesregierung nach einer lückenlosen Aufklärung der zehn Morde des NSU herrscht weitestgehend Unklarheit über die Hintergründe. Die Frage der Netzwerke im Umfeld des NSU wurde von der Bundesanwaltschaft aus dem Prozess herausgehalten, obwohl die Nebenklage dies gefordert hatte. Die Verstrickungen des Staates und seiner Geheimdienste wurden nicht betrachtet. Solange die Fragen nicht geklärt und keine Konsequenzen gezogen werden, ziehen wir keinen Schlussstrich. Wir kämpfen weiter mit den Betroffenen und Angehörigen für Aufklärung und Gerechtigkeit!
Während die Angehörigen der Opfer jahrelang darauf aufmerksam gemacht haben, dass es sich um eine rassistische Mordserie gegen Nichtdeutsche handelte, ermittelten die Behörden ausschließlich in der migrantischen Szene und machten eine angeblich gescheiterte Integration für die Morde verantwortlich. Entscheidend dabei waren insbesondere die bayerischen Behörden. Fünf der zehn Morde des NSU geschahen in Bayern. Dies beweist, dass es in Bayern eine rechte Szene gibt, die dem NSU behilflich war. Es ist leider eine Illusion, dass eine CSU unter Söder und Seehofer zur Aufklärung fähig ist, wenn sie gleichzeitig den Rechtsruck in Deutschland durch AfD-Positionen befeuern.“