Zu den Spenden weiterer Unternehmen und Wirtschaftsverbände an die Technische Universität München erklärt Nicole Gohlke, stellvertretende Kreisvorsitzende und wissenschafts- und hochschulpolitische Sprecherin der LINKEN Bundestagsfraktion:
„Die Unabhängigkeit der Forschung an der TUM wird durch die erneute Ausweitung der Spender aus der Wirtschaft weiter kompromittiert. Auch eine technische Universität muss darauf achten, dass ihre Forschung und Lehre von den unmittelbaren Verwertungsinteressen von Privatunternehmen unbeeinflusst bleiben. Gerade in Zeiten des Klimawandels und der wachsenden Bedeutung von Datenschutz und Internetsicherheit kommt staatlichen Hochschulen als Forschungseinrichtungen eine wichtige Rolle zu: sie sollten neue Technologien und Entwicklungspfade erschließen, die die Interessen von Umwelt und Verbraucherinnen und Verbrauchern ins Zentrum stellen. Volkswagen, BMW, Nestlé oder Google verfolgen dagegen eher eigene Interessen.
Staatliche Universitäten dürfen sich nicht zu ausgelagerten Forschungs- und Entwicklungszentren einzelner Unternehmen degradieren lassen. Deshalb müssen sie durch eine auskömmliche staatliche Finanzierung von Drittmitteln unabhängig gemacht werden. Geld sollte auch in eine umfassende BAföG-Reform gesteckt werden, das Deutschland-Stipendium dagegen ist hochgradig selektiv und eröffnet niemandem, der es sich sonst nicht leisten könnte, die Möglichkeit zu studieren.“