Die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz wird in Zukunft zwanzig Professuren im Fachbereich Betriebswirtschaftslehre der TU München finanzieren. Nicole Gohlke (MdB), die Hochschul- und Wissenschaftspolitikerin der Fraktion DIE LINKE und stellvertretende Kreissprecherin der Münchner LINKEN, kritisiert diese Entwicklung: „Seit Jahren werden die Hochschulen und Universitäten unter dem Druck geringer öffentlicher Finanzierung zur unternehmerischen Hochschule ausgebaut. Konzerne stärken die Forschung in den Fachbereichen, die ihnen von Vorteil sind. Gleichzeitig benutzen sie das Label einer renommierten Universität, um ihre Forschung neutral wirken zu lassen. Dies macht die Finanzierung der 20 BWL-Professuren durch Lidl deutlich. Die TU München ist seit Jahren führend beim Einwerben von Drittmitteln aus der Wirtschaft. Kurzfristig erhoffen sich die Hochschulen und Universitäten dabei eine Verbesserung der Lehre. Auf lange Sicht führt dies jedoch zu einem Verlust der Unabhängigkeit der Wissenschaft. Der Raum für unabhängige und gesellschaftskritische Forschung und Lehre und damit eine wesentliche Funktion von Wissenschaft bleibt somit auf der Strecke. Gegen dieses Phänomen hilft nur eine solide Finanzierung durch die öffentliche Hand.“
Author Archives: Christian S.
Videoaufzeichnungen: Wie weiter nach dem NSU-Verfahren?
Vor zwei Wochen fand im Studio der Aidshilfe die Veranstaltung „Wie weiter nach dem NSU-Prozess – Rassistische Gewalt und rechter Terror in Deutschland“ der Fraktion DIE LINKE statt. Für diejenigen, die an diesem Tag keine Zeit hatten oder keinen Platz mehr bekommen haben, stehen jetzt die Videoaufzeichnungen der einzelnen Redner zur Verfügung.
Viel Vergnügen!
Fritz Burschel, Referent der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Korrespondent im NSU-Prozess:
Hochschulen chronisch unterfinanziert
Nicole Gohlke (MdB), die Hochschul- und Wissenschaftspolitikerin der Fraktion DIE LINKE und stellvertretende Kreissprecherin der Münchner LINKEN, erklärt mit Blick auf die aktuelle Studie des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), die eine Verstetigung der hohen Zahl an Studienanfängerinnen und -anfängern für die kommenden Jahrzehnte vorhersagt:
„Lehre und Forschung lassen sich mit dieser Flickschusterei langfristig nicht auf hohem Niveau sicherstellen. Die CHE-Studie lässt die Auswirkungen der Unterfinanzierung auf die Qualität von Lehr- und Lernbedingungen leider gänzlich außer Acht. Sie ist ein weiterer Weckruf an die Konservativen in der Hochschulpolitik, endlich verlässliche Rahmenbedingungen für die Hochschulfinanzierung zu schaffen. Dazu muss das unsinnige Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in diesem Bereich endlich abgeschafft werden. Und die Länder müssen über eine progressive Steuerpolitik in die Lage versetzt werden, ihre Hochschulen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Anforderungen gerecht zu finanzieren.“