2018 wurden alleine in München 1.472 Fälle sexueller Übergriffe zur Anzeige gebracht. Die Dunkelziffer ist allerdings um ein Vielfaches höher. Denn viele Betroffenen haben nicht die Kraft oder den Mut eine Anzeige und ein Prozessverfahren durchzustehen. Insbesondere wenn die Täter z. B. sogenannte K.o.-Tropfen einsetzen ist die Beweislage oft schwierig. Umso wichtiger ist der Kampf von Betroffenen wie Nina Fuchs, die im April 2013 selber Ziel eines K.o.-Tropfen-Übergriffs wurde und vergewaltigt wurde. Hierzu sagt Nina Fuchs: „Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Problematik rund um das Thema K.o.-Tropfen und sexueller Missbrauch – insbesondere von Seiten der Justiz – leider immer noch nicht wirklich ernst genommen wird.“
Obwohl einer der Täter ermittelt werden konnte, wurde das Verfahren eingestellt. Aufgrund des öffentlichen Drucks prüft die Staatsanwaltschaft jedoch nun neue Hinweise.
Die Münchner Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke erklärt „Ich bin von Ninas Mut und Kraft sehr beeindruckt. Dass ihr Verfahren, trotz DNA Beweise, eingestellt wurde ist ein Skandal. Umso wichtiger ist es, dass Nina weiter kämpft und auch breite Unterstützung erfährt.“
Nina Fuchs ergänzt: „Mir ist es ein großes Anliegen, nicht nur in Bezug auf mein Verfahren für Gerechtigkeit zu kämpfen, sondern meine Stimme auch für diejenigen zu erheben, die selbst nicht an die Öffentlichkeit treten können. Außerdem möchte ich ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir Frauen nicht in der Bringschuld sind und es nicht unsere Aufgabe sein sollte, mittels Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln dafür zu sorgen, nicht vergewaltigt zu werden. Der Fokus muss hingegen auf das eigentliche Problem gerichtet werden, nämlich dass Männer nicht vergewaltigen sollen. Hier muss noch ein großes Umdenken in unserer Gesellschaft stattfinden und dazu möchte ich gerne einen Beitrag leisten.“
Zur Unterstützung von Frau Fuchs kann man folgende Petition mitzeichnen: change.org/vergewaltigungsfall