Was bedeutet die aktuelle Pandemie für diejenigen, die ohnehin gesellschaftlicher Diskriminierung ausgesetzt sind? Und welche Perspektiven eröffnet die Situation für eine solidarische Stadt? Darüber diskutierte unser Kreissprecher Ates Gürpinar gestern Abend in unserer zweiten Online-Diskussion zum Thema Corona mit der Frauen*- und LGBTIQ*-Aktivistin und Mitarbeiterin unserer Stadtratsfraktion Rita Braaz, der Arbeitsrechtsberaterin für Migrant*innen Marina Mayer und Stephan Dünnwald vom Bayerischen Flüchtlingsrat.
Covid 19 betrifft nicht alle gleich: Während die Pandemie für manche nur nur geringe Einschränkungen bedeutet, fürchten andere um ihre ökonomische Existenz. Wer in Massenunterkünften, Lagern oder auf der Straße leben muss, kann elementare Vorsichtsmaßnahmen schwer umsetzen und ist oft genug von der öffentlichen Gesundheitsversorgung abgeschnitten. Für Frauen* und Kinder in Familien mit häuslicher Gewalt wird die Ausgangssperre zum Alptraum. Und während tausende von Erntehelfer*innen eingeflogen werden, verweigern die europäischen Staaten eine humanitäre Unterbringung von Geflüchteten aus Lesbos. Der Umgang mit dem Virus erfordert nicht nur akut solidarisches Handeln, sondern stellt auch generell die Frage nach einer solidarischen Stadtgesellschaft neu.
Genau dieser Frage werden wir uns in unserer Live-Diskussion zusammen mit Vertreter*innen aus Partei, sozialen Initiativen und Helfer*innen – und natürlich euch – stellen. Wie ist die Situation der Betroffenen in München und darüber hinaus? Reichen die aktuellen städtischen und staatlichen Hilfsangebote? Und vor allem: Was können wir gemeinsam aus der derzeitigen Situation heraus tun, um Verhältnisse zu schaffen, in denen niemand mehr unter die Räder kommt?