Gegen jede Form der Homo- und Transphobie – wir lassen uns nicht zu Opfern machen!
Es war ein schöner CSD Samstag in München. Nicht nur das Wetter war gut. Die Innenstadt war voller Menschen. Zusammen wurde für Gleichstellung und Akzeptanz demonstriert und natürlich auch gefeiert. Die Münchner Szene, samt Familien und Freunde, war auf der Straße und wie auch in den letzten Jahren zog das Ereignis auch einige Gäste aus dem In- und Ausland an. Aber ein homophober gewalttätiger Überfall auf Marcel Rohrlack (Sprecher der GRÜNEN JUGEND München) und seinen Freund trübte dann doch die Stimmung.
Mehr als 100 Münchner*innen wollten das nicht auf sich sitzen lassen und folgten dem Aufruf der GRÜNEN JUGEND München, am 15. Juli auf dem Weißenburger Platz, gegen jede Form der Homo- und Transphobie zu demonstrieren. Selbstverständlich waren auch Aktive der AG DIE LINKE.queer München vor Ort, um unsere bedingungslose Solidarität mit Marcel, der bei dem Überfall verletzt wurde, zu bekunden. Solche und ähnliche Überfälle sind leider nicht selten – weder in München noch in anderen deutschen Städten. Letztes Jahr gab es z.B. alleine in Hamburg drei registrierte Homo- und Transphobe Überfälle auf CSD-Teilnehmer*innen, die sich auf dem Nachhauseweg befanden und alle erlitten schwere Verletzungen. Auch auf der Münchner „Feierbanane“ sind Anpöbelungen und Übergriffe regelmäßig traurige Realität. Demonstrationen und Solidaritätskundgebungen hingegen gibt es kaum nach solchen Vorfällen. Was ist hier also anders?
Sicherlich hat die Tatsache dass Marcel Sprecher der Grünen Jugend in München ist, die öffentliche Wahrnehmung und das Medienecho verstärkt. Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass Marcel sich überhaupt geäußert hat. Dass er an die Öffentlichkeit gegangen ist. Dass er Anzeige erstattet hat und sich von der Polizei nicht hat abwimmeln lassen. Und, dass die Tat als das benannt wurde was sie war, nämlich ein unprovozierter Angriff, aus Hass auf eine Minderheit. Diese Schritte erfordern Mut und teils auch ein dickes Fell, gerade in einer Situation, in der wir uns oft eher verkriechen wollen. Marcel wurde geschlagen, aber er hat sich nicht zum Opfer machen lassen. Daher sind wir nicht nur bedingungslos solidarisch mit ihm. Wir sagen auch Danke für seinen Mut und seine Stärke!