Friedlicher Antifa-Protest von AfD-Anhängern attackiert
AfD-Sympathisanten griffen am Sonntag, im Rahmen der AfD-Wahlparty in München, mehre Gegendemonstrant*innen an und verletzten einen Journalisten
München, 04. September 2016 – Der Kreisverband München der Alternative für Deutschland lud am vergangenen Sonntag seine Mitglieder und Sympathisant*innen in das Restaurant Portugal ein, um die Wahlergebnisse der AfD in Mecklenburg-Vorpommern zu feiern. Unter anderem fanden sich auf der Wahlparty Chris Ares (Bündnis Deutscher Patrioten), Lukas Bals (Identitäre Bewegung, Die Rechte, Pegida München Ordner) und Rick W. (Bündnis Deutscher Patrioten, Pegida München Ordner) wieder.
Kurz vor 18 Uhr versammelte sich, unter dem Motto: „Nationalismus ist keine Alternative“, ein friedlicher Gegenprotest vor dem Restaurant Portugal. Unter anderem wurden Papierschnipsel, mit den Aufschriften „Faschismus tötet“, „Sexismus ist keine Alternative“ und „Nationalismus ist keine Alternative“, verteilt und diverse Parolen gerufen. Dies nahmen wohl die Besucher der Wahlparty Chris Ares, Lukas Bals und Rick W. zum Anlass, die anwesenden Antifaschist*innen zum Straßenkampf aufzufordern und im Anschluss anzugreifen. Nachdem die drei AfD-Sympathisanten einen Demonstranten gewürgt und einen Journalisten in das Gesicht geschlagen hatten, zog sich der Gegenprotest geschlossen zurück, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Chris Ares, Lukas Bals und Rick W. sind bei weitem keine Unbekannten und gelten als tief in der rechtsextremen Szene verwurzelt. So wurde Lukas Bals beispielsweise zu einer Geldstrafe verurteilt, da er die Piraten-Vorsitzende Nadja Reigl bei einer Wahlparty 2014 geschlagen hatte. Das Bündnis Deutscher Patrioten (dem Rick W. und Chris Ares angehöhren) fällt des Öfteren durch offen rechtsextreme und fremdenfeindliche Aussagen auf.
Es ist skandalös, dass die AfD München nicht in der Lage ist, sich von offen rechtsextremer Ideologie zu distanzieren und diese offensichtlich sogar befeuert. Ebenfalls sagt es viel über das Demokratieverständnis der AfD München aus, wenn sie es toleriert, dass ein friedlicher Gegenprotest gewaltsam von ihren Anhängern angegangen wird.
Karim El Nour