Flüchtlinge am Hauptbahnhof
Polizei lädt LINKE. zu Ortsbesichtigung ein
Nachdem DIE LINKE. München das Polizeipräsidium am Donnerstag Abend via offenem Brief angeschrieben hatte, lud Polizeipressesprecher Thomas Baumann bereits Freitag Nachmittag zum Gespräch und zur Ortsbegehung am Hauptbahnhof ein.
Die beiden Kreissprecher Eva Schreiber und Manfred Hoffmann folgten dieser Einladung, so dass um 18.00 Uhr ein Treffen stattfand. Der Leiter der örtlich zuständigen Polizeiinspektion 16 (Hauptbahnhof), Herr Scharf, war dabei auch zugegen, ebenso wie ein Vertreter vom Jugendamt der Stadt München.
Während der Ortsbegehung gingen die Beamten auf die von der LINKEN. angesprochenen Sorgen aus dem ehrenamtlichen Helfer*innenkreis ein. So versicherte die Polizei, dass sie nicht vorhabe die Helfer*innenstruktur weiter zu verkleinern oder gar aufzulösen – im Gegenteil, sie würde bei Bedarf aufgestockt werden, eine entsprechende Liste stünde bereit. Zudem sei man froh, dass zahlreiche Helfer*innen in Reserve wären. Wichtig sei jedoch ein geregelter Ablauf, so habe man seit kurzem einen Schichtplan (je Schicht á 4 Stunden) eingerichtet, damit keine Helfer*innen in die Verlegenheit der Übermüdung durch zu langen Arbeitseinsatz kommen können. Was nicht nur ihnen selbst, sondern auch der Betreuung der Flüchtlinge schade. Zudem können so mehr Hilfewillige beteiligt werden. Dass nicht alle, die helfen wollen, gleichzeitig zugelassen werden, liege schlicht daran, dass man sich sonst im Weg rumstehen würde. Dies tue der Polizei leid und sie könne die Enttäuschung von Betroffenen nachvollziehen, jedoch sei es nicht anders machbar. Der Helfer*innenkreis würde im Übrigen selbst entscheiden, wer vor Ort eingeteilt ist, so dass es keinerlei direkten Einfluss oder Bevorzugung der Polizei von Gruppierungen oder dergleichen gäbe. Man sei wirklich froh über die freiwilligen Helfer*innen.
Um der Volx Küche die Arbeit zu erleichtern habe man nun einen Bereich für Kaltspeisen eingerichtet, so dass nicht alles ständig zwischen der weiter entfernten Küche (bei der Caritas) und Hauptbahnhof transportiert werden muss – nun lediglich die Warmspeisen.
Während der Begehung gab es jede Menge weitere Informationen rund um die Abläufe und Struktur. Auch Einblicke in die für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereiche gestattete man uns. Detaillierte Eindrücke werden wir die nächsten Tage schildern, gemeinsam mit einem Erlebnisbericht von Helfer*innen, die täglich vor Ort mit anpacken.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass alle am Hauptbahnhof beteiligten Kräfte, ob Polizei oder Ehrenamtliche Helfer*innen, eine gute Arbeit leisten. Hand in Hand. Auf einem hohen Level. Wir hoffen, dass dies – wie versprochen – so bleibt und danken Polizeisprecher Thomas Baumann für die organisierte Gesprächsrunde und Ortsbegehung, sowie allen Beteiligten für die nette und angenehme Atmosphäre die vorherrschte, wie beide Kreissprecher den Abend beschrieben.
Informationen von vor Ort: Helfer*innenkreis
Wie helfen? https://hparchiv.dielinke-muc-intern.de/?p=2535