Am Freitag berichtete die SZ über das Berufsverbot eines Münchner Lehrers. Der 34-jährige Benedikt Glasl sollte im September 2017 sein Referendariat in München beginnen. Kurz zuvor wurde ihm und der Schule mitgeteilt, dass die Regierung Oberbayern eine Prüfung auf Verfassungstreue bei Glasl durchführe. Nur durch die Unterstützung seiner Schule geht Glasl nun seit einem halben Jahr seiner Berufung nach. Er macht dies ohne Gehalt. Vorgeworfen wird ihm, dass er sich während des Studiums gegen Studiengebühren und gegen militärische Forschung an staatlichen Hochschulen bei dielinke.SDS und linksjugend [’solid] engagiert hat.
Der Landessprecher der bayerischen LINKEN und Kreissprecher in München, Ates Gürpinar, äußerte sich zum Berufsverbot von Benedikt Glasl: „Die Mitgliedschaft in einer politischen Jugendorganisation soll als Begründung ausreichen, um seine Berufsausübung zu verhindern. Es ist völlig absurd, dass noch immer politisch engagierte Menschen mit existenzbedrohenden Repressionen und Berufsverboten überzogen werden, weil sie sich für linke Hochschulpolitik einsetzen.
Glasl arbeitete beim SDS aktiv an der Kampagne gegen Studiengebühren mit. Studierende müssten heute noch immer Gebühren zahlen, hätte es das Engagement von Menschen wie Glasl nicht gegeben. Wir fordern die sofortige Aufhebung des Berufsverbotes gegen Benedikt Glasl! Das Vorgehen der bayerischen Behörden verurteilen wir aufs Schärfste. Der bayerische Verfassungsschutz denkt noch immer in den Kategorien des Kalten Krieges: Während in Bayern rechte Anschläge und Bedrohungen zunehmen, kämpft der Verfassungsschutz gegen die politisch denkende Jugend. Der Verfassungsschutz ist der wahre Verfassungsfeind. Er gehört endlich abgeschafft. Ich unterstütze die Klage gegen das Berufsverbot von Benedikt Glasl.“